NRW-Klasse – 1. Mannschaft spielt 4:4 in Schalksmühle

Eigentlich sollte es am 6. Spieltag einen weiteren Sieg für unsere 1. Mannschaft geben. Doch der kurzfristige Ausfall von Stefan am Spitzenbrett brachte alle Vorbereitungen durcheinander. Andere Farbe-anderer Gegner! Erfreulicherweise konnte Anthony kurzfristig einspringen.

Zunächst beendete Elena ihre Partie. Die Remisofferte als „Schwarzspielerin“ wollte sie nicht ablehnen, obwohl sie aus der Philidor-Eröffnung passabel herausgekommen war. Ihr missfiel jedoch der Gedanke daran, dass sich ihr Gegenspieler mit seinen Türmen der d-Linie bemächtigen könnte. So war es im vierten Saisoneinsatz das 4. Remis für sie – rekordverdächtig! Maksim sorgte dann für die Führung. Im richtigen Moment tauschte er seinen Läufer gegen den weißen Springer und lenkte in ein gewonnenes Turmendspiel ein. Seine Bauern auf der a- und d-Linie erwiesen sich als die entscheidenden Trümpfe.

Aik baute die Führung mit einem unwiderstehlichen Angriff am Königsflügel aus, an dem fast sämtliche Figuren teilnahmen. Die Krönung war ein Qualitätsopfer auf f6, das eine irreparable Schwäche der schwarzen Felder zur Folge hatte. Einen weiteren Sieg schien Martin verbuchen zu können, nachdem er die Koordination der gegnerischen Figuren gestört hatte und nun dem schwarzen Monarchen zu Leibe rückte. Die Auswahl an guten Zügen war reichlich – ein Damenausfallschritt nach h4 hätte Martin mindestens eine Qualität eingebracht. Ein Turmzug hingegen bedeutete keine Verstärkung der Stellung, so dass sein Kontrahent die Verschnaufpause zum Abtausch etlicher Figuren nutzen konnte. Wie aus dem Nichts bekam er Oberwasser und stellte eine Mattdrohung auf, die Martin nur durch hohen Materialverlust hätte abwenden können. Eine Fortsetzung der Partie kam daher nicht mehr in Betracht. Für das 3;5:1,5 zeigte sich Norbert verantwortlich, der bereits zum 5. Mal in der Saison mit den weißen Steinen spielen durfte. In der Eröffnung opferte er einen Zentralbauern für Entwicklungsvorsprung, spielte dann aber zu passiv weiter, so dass der Schalksmühler Spieler seine Stellung konsolidieren konnte. Stattdessen hätte ein sofortiges Figurenopfer schon entscheidenden Vorteil gebracht, wie die spätere Analyse mit Stockfish zeigte. So blieb es für Norbert längere Zeit beim Bauernrückstand, ehe es ihm nach dem Damentausch gelang, beide Türme auf der 7. Reihe zu platzieren. Wenige Züge, nachdem er einen Springer erobert hatte, gab sein Gegenspieler auf.

Von der Elo-Zahl des Weißspielers ließ sich Antony am 8. Brett nicht beeindrucken. Vorwärts war seine Devise – und zwar am Königsflügel! Unter Bauernopfer suchte er den direkten Weg zum Monarchen, wurde dann aber durch den erzwungenen Abtausch etlicher Figuren ausgebremst. In einem Leichtfigurenendspiel vermochte sein Läuferpaar den Materialverlust nicht zu kompensieren, so dass die Gastgeber verkürzen konnten. Achim kämpfte unterdessen am 2. Brett um ein Unentschieden. Das Abspiel, welches in der Caro-Kann-Verteidigung aufs Brett kam, war nicht nach seinem Geschmack. Schwer wurde die Verteidigung, nachdem die Damen sich verabschiedet hatten und beide Parteien nur noch mit Turm, Springer und Bauern agierten. Da sich Achims a-Bauer als zu schwach und der gegnerische h-Bauer als zu stark erwies, stand es wenig später 3,5:3,5.

Der Ausgang des Wettkampfs war also weiterhin offen. Eugen hatte es am Spitzenbrett mit dem jungen Fidemeister Alex Browning zu tun, der ihm bereits in der Eröffnung einen Doppelbauern verpasst hatte und im Endspiel eine Lücke in Eugens Bauernformation suchte. Unser IM ließ sich von den gegnerischen Manövern jedoch nicht beirren, so dass nach knapp 6stündiger Spielzeit das Mannschaftsremis besiegelt war.

Obwohl der erhoffte Sieg ausblieb, steht die Mannschaft weiterhin auf dem 2. Tabellenplatz. Mitte März reist mit Hellertal ein Team an, welches am Wochenende den ersten Mannschaftssieg einfahren und das Tabellenende verlassen konnte.

Mehr Infos auf https://ergebnisdienst.schachbund.de/bedh.php?liga=nrw-k4

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