Einen besseren Start in die neue Schachsaison hätte sich unsere 1. Mannschaft kaum wünschen können. Dank Stefan und Eugen, die an den beiden vorderen Brettern jeweils für einen vollen Punkt sorgten, gelang ein hochverdienter 4,5:3,5-Erfolg beim favorisierten Team von Wattenscheid II. Fünf Spieler der Gastgeber besaßen eine ELO-Zahl von 2100 oder mehr, was unsere Aufgabe nicht gerade leicht machte.
Bis auf Elena waren aus der 1. Mannschaft alle an Bord, am 8. Brett kam Felix als fester Ersatzspieler somit zum Einsatz. Fünf Partien endeten an diesem Nachmittag remis. Zunächst wurde die Friedenspfeife an Martins Brett geraucht, da sich beide Kontrahenten in einem Abspiel der katalanischen Variante keinen Vorteil erspielen konnten. Felix landete in der Tarrasch-Verteidigung in einem Leichtfigurenendspiel mit gleicher Bauernanzahl. Auch hier war Remis das logische Resultat. Die einzige Niederlage an diesem Tag musste Maksim einstecken. Sein Gegner überließ ihm in der Eröffnung für schnelle Entwicklung im Morra-Gambit einen Bauern. Problematisch wurde es für Maksim, als sich ein Springer auf d5 einnisten konnte. In einem Turm-Endspiel waren dann die gegnerischen Bauern am Königsflügel zu stark.
Trotz des Rückstands nahm Norbert, der in der Eröffnung ein wenig experimentiert hatte, wenig später eine Remisofferte seines Gegners an, da er die Stellungen von Achim und Stefan als sehr aussichtsreich einschätzte und auch bei Eugen und Aik keine Verlustgefahr sah. Und in etwa kam es auch so.
Aik teilte am Nachbarbrett den Punkt, nachdem er zunächst ein Remisangebot seines Gegenspielers abgelehnt hatte. Zwischenzeitlich hatte es wegen Druckspiel auf der b-Linie und des Raumvorteils sogar nach mehr ausgesehen. Den Punkt zum 3:3 holte Stefan mit einer echten Glanzpartie. Der von seinem Gegner gewählte Stonewall-Aufbau spielte ihm in die Karten. Entscheidend war sein „Monsterspringer“, der den bedauernswerten weißfeldrigen Läufer des Wattenscheider Spitzenspielers völlig dominierte. Obwohl in der Schlussstellung materieller Gleichstand war, gab Schwarz auf, da er keine sinnvollen Züge mehr ausführen konnte.
Eugen brachte uns schließlich auf die Siegerstraße. Nach etwas verhaltener Eröffnung ergriff er im Mittelspiel die Initiative. Schließlich kam sein f-Bauer ins Rollen und sorgte für Stress in der weißen Königsstellung. Nach dem erzwungenen Damentausch brachten schließlich seine aktiven Türme die Entscheidung. Bei einer noch laufenden Partie hatten wir also schon die halbe Miete eingesackt. Vieles deutete nun auf einen 5:3-Erfolg hin, da Achim bis weit ins Endspiel eine ganz starke positionelle Vorstellung geboten hatte. Dass er sich mit einem Randbauernzug um den vollen Punkt brachte, ärgerte ihn später noch eine Zeitlang.
Unterm Strich war die Stimmung aufgrund dieses unerwarteten Auftaktsieges jedoch prächtig. Zum Kiebitzen ging es danach noch nach Witten-Annen, wo unsere 2. Garnitur zu Gast war. Der Tag klang beim gemeinsamen Abendessen im angrenzenden Biergarten aus.
Norbert