Chancen vertan – 2,5:5,5-Niederlage gegen Solingen IV!

Von vorne herein war klar, dass auch eine 4. Mannschaft in einer starken Besetzung antreten kann, zumal, wenn die 1. Garnitur in der Bundesliga spielt und dort die letzte Saison mit einem 3. Rang abschloss. Dennoch war für uns mehr drin als eine deutliche Niederlage gegen Solingen. Für Aik und Elena, die in der Jugendbundesliga bzw. in der Frauenbundesliga zum Einsatz kamen, sprangen Felix und Jonas ein.

Um es vorweg zu nehmen: Diesmal konnte nur Eugen einen vollen Punkt verbuchen. In einer ihm gut vertrauten Variante gegen die slawische Verteidigung opferte er in der Eröffnung einen Bauern und verschaffte sich somit ein Übergewicht im Zentrum und Raum am Königsflügel. Dort machte er gegen den gegnerischen Monarchen mobil. Nachdem dieser seine 7. Reihe zu sehr geschwächt hatte und Eugens Läuferpaar zur Geltung kam, war die Entscheidung zugunsten unseres IM gelaufen. Felix, Stefan und Norbert trennten sich von ihren Gegnern remis. Das erste ging auf das Konto von Felix, der nach dem Abtausch etlicher Figuren recht schnell im Endspiel landete, in dem er zwar die etwas schlechtere Bauernstruktur, dafür aber die bessere Leichtfigur besaß. Da beide Spieler noch über einen Turm verfügten, befand sich die Stellung im Gleichgewicht. Stefan spielte gegen FM Blasek mit den schwarzen Figuren eine bärenstarke Partie. Im Mittelspiel hatte er einen Bauern erobert und seinen materiellen Vorteil bis zuletzt behalten. Nach dem Abtausch sämtlicher Türme konnte er diesen Vorteil im Springer-Bauern-Endspiel jedoch nicht mehr verwerten. Zu diesem Zeitpunkt war die Begegnung im Übrigen schon zugunsten der Klingenstädter entschieden. Mehr als 6 Stunden saßen Norbert und sein Gegner am Brett, bevor sie mit einem weiteren Unentschieden einen Schlusspunkt unter einen langen Schachmittag setzten. Zweifelsohne saß Norbert fast während der gesamten Partie am Drücker und suchte eine Lücke in der gegnerischen Verteidigung. Als er sie schließlich am Damenflügel, wo der schwarze Monarch Unterschlupf gesucht hatte, erspäht hatte, war seine Bedenkzeit einmal mehr vorangeschritten, so dass er nicht die richtige Fortsetzung fand, um sich zu belohnen. Stattdessen überließ er einen Moment lang seinen eigenen König seinem Schicksal, so dass er schließlich in eine Zugwiederholung einwilligen musste.

Zuvor hatten sich Achim, Martin, Maksim und Jonas geschlagen geben müssen. Besonders tragisch war die Niederlage von Achim, der den gegnerischen Springer in einer Variante der Caro-Kann Vorstoßvariante zum Turmfraß auf a8 lockte, dafür aber prächtiges Spiel mit seinem Läuferpaar erhielt. Nachdem sich die Wogen geglättet hatten, fand er sich in einem gewonnenen Endspiel wieder. Fatal war jedoch, dass sein Turm aufgrund eines gegnerischen Schachgebots ohne Gegenwert das Brett verlassen musste. Während Jonas während der gesamten Partie an den Spätfolgen seiner passiven Eröffnungsstrategie laborierte und schließlich seine Niederlage akzeptieren musste, sah Martins Partie bis ins Endspiel hinein remisträchtig aus, ehe sich die gegnerischen Königsflügelbauern an ihren Auftrag erinnerten und Richtung Grundlinie marschierten. Maksim wähnte sich im Endspiel auf der Siegerstraße, übersah aber ein Mattmotiv seines Kontrahenten und musste sich ebenfalls geschlagen geben.

Bereits Mitte November besteht für unser Team in Niederkassel die Möglichkeit, das Punktekonto in der NRW-Klasse wieder auszugleichen. Da heißt es dann, die Chancen besser zu nutzen.

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