Am Sonntag fuhren wir bei schönem nach Herne zu den Schachfreunden von Unser Fritz.
Die Gastgeber waren hochmotiviert, da der 2. Tabellenplatz, den sie vor dem Spiel innehatten, einen möglichen Aufstieg versprach. Demzufolge traten sie auch in Bestbesetzung an. Bis auf Brett 1 und 8 hatten die Spieler von Unser Fritz eine höhere DWZ-Zahl als unsere Recken.
Und beinahe hätte es auch im Blitztempo Ronald erwischt. Schnell hatte er einen Bauern verloren und nachdem es seinem Gegner noch gelungen ist, im entstandenen Turmendspiel die Türme zu tauschen, entschied er sich, statt Ronalds Freibauern zu stoppen, seine Freibauern sofort wandern zu lassen.
So schafften zwar beide Bauern gleichzeitig die Umwandlung, aber zum Glück für Roland, fuhr sein Bauer mit Schachgebot ein. Die Dauerschachgebote taten sich beide Spieler nicht mehr an und einigten sich sofort auf Remis.
Bei Thomas Sizilianer war nicht wirklich viel los. Das haben wohl auch beide Spieler so gesehen und wollten sich nicht doch noch eine Blöße geben. So gab es auch an Brett 8 eine Punkteteilung.
Günter, an Brett 7 spielend, kam an diesem Tag gar nicht so richtig ins Spiel rein. Schnell stand er mit seinen schwarzen Figuren in einer gedrückten Stellung. Er musste sich schon stark verbiegen um seine Königsstellung noch verteidigen zu können. Aber als die Angriffe von Königs- und Damenflügel kamen, waren seine Verteidiger nicht mehr in der Lage alles abzudecken.
So ging Unser Fritz erwartungsgemäß in Führung.
Durch ein Bauernopfer auf g3, verschaffte sich Axel mit den weißen Figuren freie Bahn für seinen f-Bauern, den er konsequent nach f6 durchzog und damit die schwarze Rochade-Stellung knackte.
Damit war der Ausgleich hergestellt.
Jonas nutze die passive Spielweise seines Gegners geschickt aus. Durch einen Figuren-Abtausch ließ Jonas sich die h-Linie öffnen. Damit war der Weg frei für seine weißen Schwer-Figuren, die so dem schwarzen Monarchen zu Leibe rücken konnten.
Dieser Sieg bedeutete Führung für uns.
Aber wir konnten uns zunächst nur kurz daran erfreuen.
Denn obwohl sich Andreas mit Händen und Füßen wehrte, gegen das erdrückende Zusammenspiel der feindlichen Dame mit den Türmen gegen seinen König, konnte er nichts mehr entgegensetzen.
Allerdings sicherte uns Antony schon mal das Mannschaftsunentschieden.
Sein Kontrahent konnte sich zwar am Damenflügel einen Bauern erspielen, aber postierte dabei seine beiden Springer an den Rand.
Und was besagt ein bekanntes Schach-Sprichwort?
Genau so war es auch. Die Springer standen nun im Abseits. Und wenn man dadurch auf dem Königsflügel mehr Figuren zur Verfügung hat als der Gegner, dann kann man ruhig auch eine davon opfern. Das tat Antony dann auch. So opferte er einen Läufer und riss damit die feindliche Deckung auf. Nun konnten seine übrigen Figuren dem weißen König auch ihre Aufwartung machen, wonach er nur noch aufgeben konnte.
Zino setze dann das i-Tüpfelchen am heutigen Tag …
So konnte er durch einen geschickten Läuferzug zwei getrennte Freibauern erlangen. Aber den richtigen Weg, wie er diese zwei Trümpfe umwandeln konnte, fand er dann nicht mehr. Zu geschickt manövrierte sein Gegner mit Turm, Springer und König und verhinderte so das Weiterkommen der Freibauern.
Als die Türme abgetauscht, ein Freibauer verloren ging, Zino vergeblich versuchte mit seinem König auf dem anderen Flügel zu operieren, nützte ihm letztendlich auch der in den meisten Fällen solcher Endspiele dem Springer überlegenen Läufer nicht viel. Man einigte sich dann auf Remis
Auch wenn am Ende doch nicht der volle Zähler für ihn selber raussprang, so konnte die Mannschaft trotzdem den Sieg (4½:3½) mit nach Hause nehmen.
Hier die Tabelle, die Runden- und unsere Einzelergebnisse vom Spieltag:
Der Kommentar des Tages kam von Jonas:
„Die Partien von Antony und Axel habe ich mir nicht so wirklich angeschaut, die verstehe ich ohnehin nie!“
Dem ist wohl nichts hinzuzufügen.
Zu guter Letzt, eine kleine Statistik (kampflose Partien sind rausgerechnet):
