Ohne Chance gegen den Tabellenführer

Am Sonntag empfingen wir die Gäste der 4. Garnitur des Bochumer SV.

Leider lief es bei uns nicht ganz so rund und wir verloren deutlich mit 2½:5½ gegen den Tabellenführer.

Als erster musste Ronald die Segel streichen. Nachdem sein Gegner sich einen Freibauern erspielt hatte,
diesen auf die sechste Reihe brachte, seine Türme noch auf der siebten zur Unterstützung eilten, war nichts mehr zu machen.

Günter kam gut aus der Eröffnung raus, spielte aber zu offensiv am Königsflügel, ohne zuvor seinen König in Sicherheit zu bringen.
So kam sein Gegner zu gutem Gegenspiel. Aber am Ende war und blieb alles ausgeglichen – Remis.

Andreas kam bei seiner Partie mit den weißen Steinen diesmal gar nicht so richtig ins Spiel.
Auch er kam nicht zur Rochade. Als sein Gegner dann noch den Damenflügel mit einem Springeropfer aufgerissen hatte,
wurde Andreas König durch die schwarze Dame, Turm und Läufer der gar aus gemacht.

Auch bei Axel sah es nicht so dolle aus – nach 20 Zügen standen irgendwie all seine Figuren immer noch schlecht entwickelt hinter den Bauern.
Daher nahm er das dargebotene Remis dankend an.

Zu diesem Zeitpunkt sah es bei Zino noch recht gut aus. Er hatte sich recht früh schon einen Mehrbauern gesichert. Da er Endspiele kann, was er schon mehrfach unter Beweis gestellt hat, hat man schon fest mit diesem Punkt gerechnet.
Allerdings verfällt er auch leicht ins Blitzen, sobald er besser steht. Leider auch diesmal.
So hatte Zino auf einmal nur noch einen Doppelbauern gegen einen Turm. Gegen die Erfahrung seines Kontrahenten hatte er natürlich keine Chance.
Wie heißt ein berühmtes Zitat: „Schach sollte man auf den Händen sitzend spielen!“

Somit stand es schon 1:4.

An Brett 1 hätte jeder wahrscheinlich gehofft, dass Jonas auf Zeit gewinnen konnte oder zumindest dadurch den Gegner zu schlechten Zügen zwingen.
Es lag wirklich kein Fehler an der Uhr vor, als bei seinem Gegner nur noch ca. 1min angezeigt wurde.
Bis dahin waren gerade mal 21 Züge gespielt. So wirkte Jonas Remisangebot erst einmal überraschend für die
Umstehenden, aber genauso überraschend, dass sich sein Gegner sofort darauf einließ.
Aber eine kurze Analyse zeigte, dass beim Weiterspielen der Plan von Weiß klar war, und somit evtl. der
drohende Partieverlust durch Zeitüberschreitung vermieden worden wäre … und sogar noch mindestens zwei Bauern mehr gehabt hätte.
Da Jonas Gegner sich aber aufgrund der knappen Zeit nicht unbedingt darauf einlassen wollte, war Remisangebot durchaus gerechtfertigt.

Die schönste Partie an dem Tag hatte Antony gespielt. Eher unbeabsichtigt ließ er ein Qualitätsopfer zu, behielt aber nicht nur die Nerven sondern auch sein Läuferpaar auf dem Brett. Durch sein aktives Figurenspiel, nötigte er seinen Gegner förmlich dazu, dass dieser seine Dame in absolut passiver Stellung bugsieren musste. Antony schaffte es, seinen schwarzfeldrigen Läufer nach g7 zu bringen und den schwarzen König in seiner Rochadestellung bewegungslos zu machen.
Der Bochumer Spieler hatte keine Möglichkeit zu verhindern, dass Antony seine Dame über die schwarzen Felder über h6 mit Matt auf h8 nachziehen konnte.

Jetzt lief nur noch die Partie von Thomas am Brett 8.
Lange Zeit sah sie Remis verdächtig aus. Doch auf einmal musste er einen Turmeinschlag auf e3 hinnehmen, der seinen zentrumstützenden Bauern entfernte. Den Turm schlagen ging auch nicht wegen nachfolgendem Läuferspieß auf d4 und weiterem Ungemach. So war nun Tür und Tor für die weiteren schwarzen Figuren weit geöffnet.
Das wollte sich Thomas dann auch nicht mehr zeigen lassen.

In drei Wochen geht es schon wieder weiter und wir müssen nach Witten. Dort muss endlich mal wieder ein Mannschaftssieg her.

Hier die Tabelle, die Runden- und unsere Einzelergebnisse vom Spieltag: