Auf zwei Unentschieden zum Saisonauftakt gegen Dormagen und Oberhausen folgten zwei Niederlagen für unsere 1. Mannschaft. Gegen einen der beiden heißen Aufstiegskandidaten, die 2. Mannschaft des Düsseldorfer SK, ging es äußerst knapp zu. Am Ende hieß es 4,5:3,5 für die Gäste vom Rhein.
Stefan und Aik hatten an den beiden vorderen Brettern gegen GM Orlov und GM Levin hervorragende Arbeit geleistet und sich ein Remis redlich verdient. Stefan büßte im Mittelspiel zwar vorübergehend einen Bauern ein, holte sich diesen mit einer taktischen Finesse jedoch zurück. Aik und sein Kontrahent hatten die meisten Figuren abgetauscht, sodass ihnen in dem entstandenen Endspiel neben reichlich Bauern ein Turm und ein Läufer zur Verfügung standen. Es wurde schließlich ein „Stillhalteabkommen“ getroffen, da derjenige, der etwas riskiert hätte, in Nachteil geraten wäre.
Eine seiner wenigen Niederlagen in den letzten Jahren musste Eugen gegen den starken IM de Gleria einstecken. Seine Figuren fanden in dieser Partie nicht richtig ins Spiel. Achim hatte zu Beginn das etwas angenehmere Spiel, bevor seine Dame kurzzeitig auf Abwege geriet. Sein Bauernverlust wurde durch das Läuferpaar kompensiert, sodass auch diese Partie Remis endete. Eine weiteres Remis steuerte Felix bei, der in der Eröffnung einen Bauern für beträchtlichen Entwicklungsvorsprung gab. Nachdem er sich den Bauern zurückgeholt hatte, wollte er gegen eine starken Gegner nicht zu viel riskieren und nahm dessen Angebot auf eine Punkteteilung im sich ergebenden Endspiel an. Bei Martin brannte im Mittelspiel das Brett. Sein mit den schwarzen Steinen operierender Gegner hatte eine aggressive Variante gewählt, in der er sich offensichtlich recht gut auskannte. Martins Figurenopfer nahm er gerne an und parierte anschließend dessen Drohungen.
Zu einem doppelten Doppelfianchetto hatten sich Maksim und sein Gegenüber entschlossen. Übrig blieben hiervon bis ins Endspiel die weißfeldrigen Läufer. Von seinem trennte sich Maksim erst, als er seinen h-Bauern durchmarschieren lassen konnte. Seine neue Dame besorgte dann den Rest. Maksim Bilanz: 3 Siege aus 3 Partien!! Das 4:4 war zum Greifen nahe, da Norbert zwischenzeitlich kompensationslos drei Bauern einkassieren konnte. In obligatorischer Zeitnot büßte er zwar einen wieder ein, befand sich in der zweiten Zeitphase aber immer noch auf der Siegerstraße. Die lange Zeit vermiedene Abwicklung in ein ungleichfarbiges Läuferendspiel besiegelte dann jedoch alle Hoffnungen auf die Sensation.
Auf die knappe Niederlage gegen Düsseldorf folgte dann eine richtige „Packung“ beim Brühler SK, die so nicht ansatzweise absehbar war. Nach etwa 3 Stunden kippten fast sämtliche Partien, sodass am Ende eine 1,5:6,5-Niederlage zu Buche stand. Lediglich bei Aik und Eugen stand schließlich auf dem Tableau keine Null. Eugen hatte in seiner Begegnung -wie meist- den Vorwärtsgang eingelegt und lehnte zurecht die Remisofferte seines Gegenspielers ab. Letztendlich musste er doch noch in eine Punkteteilung einwilligen, nachdem beide Spieler einen Bauern erfolgreich umgewandelt hatten und sich Eugens Monarch ständigen Schachgeboten der schwarzen Dame ausgesetzt sah. Als die Niederlage längst besiegelt war, erzielte Aik den Ehrenpunkt für unser Team. Zuvor hatte er selbst Remis angeboten, da die Stellung geschlossen war, auch wenn sein Kontrahent Raumvorteil besaß. Da dieser mit dem halben Punkt nicht zufrieden war, ließ er sich zu einem Figurenopfer verleiten, was ihm jedoch nicht gut bekam.
Dass es überhaupt zur zweiten Saisonniederlage kam, war schwer zu verdauen. Stefan besaß am Spitzenbrett gegen IM Loifenfeld zweifelsfrei das bessere Spiel und hätte diesen mit einem rechtzeitigen Vorstoß seines f-Bauern sicherlich noch mehr ins Schwitzen gebracht. Der gegnerische Konter ließ allerdings danach nicht lange auf sich warten. Achims Stellung geriet erst in Schieflage, als es seinem Gegner in einem doppelten Turmendspiel, garniert mit den weißfeldrigen Läufern, gelang, den schwarzen a-Bauern zu erobern und seine Bauernmajorität am Damenflügel zur Geltung zu bringen. Das erzwungene Qualitätsopfer reichte nicht mehr aus, um die Partie zu retten.
Norberts Partie verflachte nach frühem Damentausch recht schnell und schien in den Remishafen abgewickelt zu werden. Der schwarze Springer erwies sich für Norbert jedoch als nerviger Gaul, während sein eigener Läufer fast nichts zu sagen hatte. Ein voreiliger Bauerntausch brachte ihn dann auf die Verliererstraße. Martin hatte sich von seinem Läuferpaar getrennt, dafür ein wenig Raumgewinn an beiden Flügeln erzielt. Ein Springerzug stürzte ihn ins Verderben, da er zwei Leichtfiguren gegen einen Turm abgeben musste.
Sein Gegner gestattete es Felix, ein breites Bauernzentrum aufzubauen. Hätte er dieses halten können, wäre der Vorteil zweifelsohne sehr groß gewesen. Da dies jedoch nicht gelang und der weiße König kein sicheres Plätzchen fand, fielen die schwarzen Figuren schließlich über ihn her und machten im Vorbeigehen noch ein wenig Beute. Seine Siegesserie schien Maksim fortsetzen zu können, als es ihm zunächst auf Kosten eines Bauern gelang, den gegnerischen König im Zentrum zu halten. Seine anschließende Kombination funktionierte allerdings nicht ganz, was ihn wenig später zur Aufgabe zwang.
Mit diesen beiden Niederlagen rutschte unser Team auf einen Abstiegsplatz ab. Dennoch besteht die Hoffnung, trotz der starken Gegnerschaft die Klasse halten zu können.