Erste Mannschaft mit faustdicker Überraschung!

Nach dem Aufstieg in die NRW-Liga legte unsere 1. Mannschaft mit dem 4:4 – Unentschieden gegen Dormagen einen glänzenden Auftakt hin, der so nicht erwartet werden konnte. Ohne Eugen und Elena waren die Aussichten auf etwas Zählbares gegen die Truppe vom Rhein nicht gerade rosig. Zwar war Dormagen ebenfalls aus einer der Parallelgruppen in die NRW-Liga aufgestiegen. Jedoch wiesen fast alle Gegner eine ELO-Zahl auf, die im Schnitt mehr als 200 Punkte betrug. Doch das sollte zum Saisonauftakt erfreulicherweise nichts heißen.

Für Eugen und Elena, die wegen ihres C-Trainerlehrgangs nicht einsatzbereit war, saßen Maksim und Antony an den Brettern. Fast sensationell brachte Maksim unser Team mit 1:0 in Front. Zwar besaß sein Gegenspieler zwischenzeitlich einen Turm mehr, dafür befand sich sein König aber fast allein auf weiter Flur. Dies wurde dem Monarchen schließlich zum Verhängnis. Wenig später nahm Stefan am Spitzenbrett gegen IM Hautot eine Remisofferte an. Mit den schwarzen Figuren hatte er keinerlei Probleme, die Stellung im Gleichgewicht zu halten. In der Schlussstellung besaß er gar einen Mehrbauern, sein Gegner jedoch die aktiveren Figuren.

Dass Antony als „Mann aus der 2.“ vor ein paar Monaten einen Riesenanteil am Aufstieg hatte, war bestens bekannt. Dass er auch gleich zu Saisonbeginn gegen Max Bouaraba nachlegte, war beinahe sensationell. Immerhin betrug die ELO-Differenz fast schlappe 400 Punkte. Mittels zweier Bauernopfer verschaffte sich Antony, der von seinen Gegenspielern für seine Angriffe mittlerweile gefürchtet werden muss, Zutritt zum schwarzen König, der das Grundreihenmatt nicht mehr parieren konnte. Aik schraubte das Ergebnis zwischenzeitlich sogar auf 3,5:0,5. Nachdem er bereits bei seiner ersten Attacke den Bauernschutz um den gegnerischen König gelockert hatte, gönnte er FM Michael Coenen eine kurze Verschnaufpause. Sein Remisangebot wurde abgelehnt, so dass er sich veranlasst sah, zur erneuten Attacke auf den schwarzen König zu blasen. Hierbei fiel am anderen Flügel auch ein Freibauer kurz vor der Umwandlung auf a7 als „Nebenprodukt“ ab. Entscheidend war jedoch der entblößte schwarze König, der sich gegen Dame, Turm und Läufer ergeben musste.

Somit war zumindest der Teilerfolg gegen den haushohen Favoriten zum Greifen nahe. Martin war gut aus der Eröffnung gekommen, unterließ es jedoch zu seinem späteren Bedauern, seinen e-Bauern nach e5 zu bringen, obwohl dieser Zug für ihn während der Partie auf den Hand gelegen hatte. So nutzte sein Kontrahent das schwache Feld e6 für einen Bauerngewinn aus. Fortan entwickelte sich die Partie nur noch in eine Richtung. Trotz heftiger Gegenwehr konnte Martin die Niederlage nicht mehr abwenden. Auch Felix musste sich geschlagen geben. Unglücklicherweise fand sein weißfeldriger Läufer nicht richtig ins Spiel. Auch den übrigen Figuren mangelte es während der gesamten Partie an Koordination. Stattdessen übte die schwarze Armee ordentlich Druck auf die weiße Stellung aus. Da fiel die eigene schlechte Bauernstruktur nicht ins Gewicht.

Achim musste nach einer Ungenauigkeit in der Eröffnung eine recht passive Stellung in Kauf nehmen, aus der er sich nur mühsam befreien konnte. Nachdem er sich nach dem Abtausch fast aller Figuren in ein Remisendspiel gerettet zu haben schien, unterlief ihm dort ein Lapsus, der wenig später den Einbruch des gegnerischen Königs in seine Bauernformation ermöglichte. Beim Stand von 3,5:3,5 kämpfte Norbert in einem Endspiel um eine Punkteteilung. Nach zunächst ausgeglichenem Partieverlauf verlor er ein wenig den Faden und sah sich dem Druck der gegnerischen Türme ausgesetzt. Kurz vor der Zeitkontrolle bot sich ihm dann allerdings die Möglichkeit zu einem Bauerngewinn. Stattdessen fasste er den Entschluss, seinen verbleibenden Turm und einen Bauern gegen den gegnerischen Läufer und Springer zu tauschen. In einem sehr komplexen Endspiel verschwanden schließlich alle Bauern vom Brett, so dass der Weg zum Remis geebnet war.

Nach diesem Kraftakt ließ das Team den Abend in einer nahegelegenen Pizzeria gemütlich ausklingen. Mitte Oktober geht die Reise der Mannschaft nach Oberhausen.

Norbert