Turnierluft schnupperte in der Bezirksliga Bochum – am 1.9. beim Hattinger Schachverein – die dritte Mannschaft.
In dieser Liga sind wir von der nominellen Stärke her klar die „Underdogs“.
So starteten wir fast erwartungsgemäß mit einer Niederlage. Diese war unglücklich und ein Unentschieden wäre möglich gewesen. So bleibt das nicht unbegründete Gefühl: Wir können durchaus mitspielen und sind nicht chancenlos.
Zu dem Geschehen an den Brettern in Kurzform:
An Brett 1 spielte Dietmar gegen einen erheblich stärkeren Gegner. Es wurde Caro-Kann gespielt. Die Partie ging bis zum 51. Zug.
Im Bauernendspiel musste sich Dietmar dem gegnerischem Mehrbauern geschlagen geben.
An Brett 2 spielte Robert mit Schwarz. Er sollte sich in dem von ihm ungeliebten Damenbauernspiel bewähren. Die Partie war sehr ausgeglichen und Robert bot zweimal Remis an, welches der Gegner jedes Mal ablehnte. Im entstandenen Bauernendspiel wählte der Gegner eine falsche Abwicklung und so gewann Robert – etwas überraschend einen vollen Punkt – sehr zu seiner und unserer Freude (siehe Diagramm, Weiß am Zug und gab auf).
An Brett 3 erkämpfte Roland sich einen halben Punkt in einer relativen kurzen Partie. Beide sahen keine Initiativen auf den eingeschlagenen italienischen Wegen für sich.
An Brett 4 verteidigte sich Gerfried mit Königsindisch. Leider hat er in der letzten Zeit ein neues Hobby. Er füttert gegnerische Springer, indem er deren Gabeln übersieht, gerne auch mit der eigenen Dame .
An Brett 5 erkämpfte sich Gereon eine Mehrfigur in einer Partie, in der es hoch her ging. Der Gegner spielte relativ zurückhaltend und ermöglichte Gereon einen schönen Angriff auf den lang rochierten schwarzen König. Ungenauigkeiten auf beiden Seiten brachten letztendlich Gereon entscheidend in Vorteil, er gewann einen Läufer und die gegnerische Königsstellung war sturmreif (in der Computer-Analyse wird Matt in 15 angezeigt… gut, so präzise muss ein Mensch dies nicht unbedingt sehen, aber das Matt lag förmlich in der Luft, siehe Diagramm – Weiß am Zug).
Nach einer Reihe von Abtauschen verlor Gereon den Vorteil und letztendlich die Partie.
Brett 6 war mit Marlon besetzt. Auch hier kam eine symmetrische Damenbauern-Variante auf das Brett. Marlon fasste sich als Erster ein Herz, durchbrach die Symmetrie und gewann so Initiative. Der gegnerische König wurde unter Druck gesetzt. Leider fand Marlon nicht den Gewinnzug.
So endete die Partie mit einem Remis. Sicherlich spielte der psychologische Umstand eine Rolle, dass schon alle anderen Partien beendet waren, zudem standen viele Zuschauer am Brett und eine leichte Unruhe entstand. Dann noch mal in sich zu gehen und den nicht-offensichtlichen Gewinnzug zu finden ist sicherlich sehr schwierig.
Klar: Verloren ist verloren!
Trotzdem kann man wirklich nicht sagen, dass wir chancenlos waren. Die Gründe für die verlorenen Partien an Brett 4 und 5, aber auch beim Remis an Brett 6, sind in der zu geringen mentalen Stärke bzw. Ausdauer zu suchen. Etwas mehr Training diesbezüglich sollte angestrebt werden, um so unsere Gewinnchancen zu erhöhen.
Am 22.9. haben wir ein Heimspiel gegen die SU Annen. Interessenten für die Reserve sind willkommen und werden auch benötigt. Also seid nicht schüchtern, auch wer schon lange nicht gespielt hat oder weniger Erfahrung hat, meldet Euch bitte!
Schnuppert mal wieder Turnierluft!